Zusammen mit 5 Freunden habe ich zwei Wochen im März in Schottland verbracht und dabei das Land sowohl mit dem Zug als auch dem Wohnmobil erkundet. In zwei Berichten möchte ich euch von meinen Erlebnissen dort berichten.
Inverness
Inverness war die letzte Station auf unserer Zugreise quer durch Schottland. Wir verbrachten fast den gesamten Tag damit die Stadt zu besichtigen. Wir stiegen die Stufen zur Burg hinauf, wanderten am Flussufer hinab und gelangten zu einer Reihe kleiner Inseln inmitten des Flusses. Etwas weiter im Süden fanden wir dann einen Kinderspielplatz, auf dem wir eine Menge Unfug anstellten. Schließlich war es Zeit zum Zug zurückzukehren und so machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und trafen am späten Abend in Edinburgh ein.
Crianlarich
Wenn ich diesem Teil der Reise einen Namen geben müsste, dann wäre es vermutlich 'Der Monsterschiss', aber dazu kommen wir gleich noch. Begonnen hat unsere Zugfahrt in Glasgow - von dort aus sind wir nach Norden losgefahren. Unsere Zugfahrt führte uns quer durch den Loch Lomond & The Trossachs National Park mit seinen vielen Seen und Wäldern. Aus den Zugfenstern heraus konnten wir weite und wilde Landstriche sehen, oft bevölkert von einigen Schafen. Es fühlte etwas skurill an im Zug Karten zu spielen, während draußen der Regen tobte und der Zug sich seinen Weg durch die sumpfige und bergige Einsamkeit bahnte.
Unsere Endstation war am frühen Nachmittag Crianlarich, eine Ansammlung von sieben oder acht Häusern am nördlichen Rand des Nationalparks. Der Regen hatte noch immer nicht nachgelassen und so verzogen wir uns schnell in unser Hotelzimmer. Wir wollten jedoch auch nicht die schöne Landschaft verpassen uns so zog ich mir meine Regenhose drüber und wir machten einen kleinen Spaziergang durch einen nahegelegenen Wald. Die von den Bäumen herabgefallenen Nadeln ließen den Weg in einem intensiven Rot erstrahlen und als wir den Wald durchquert hatten, fanden wir uns an einem Hügel mit zwei Schafen wieder. Ein Annäherungsversuch war erfolglos, die Schafe flüchteten sichmit gemütlicher Langsamkeit. Der Weg wurde immer matschiger und die Menge an Kuhscheiße nahm beträchtlich zu, so dass wir schließlich umkehrten. Dabei machten wir noch eine 'große' Entdeckung - den Monsterschiss. Auf dem Weg befand sich ein Kothaufen mit einer Höhe von fast 30 cm, dessen Entstehung für uns ein Rätsel darstellte.
Als uns am Abend er Hunger einholte überlegten wir uns, wo wir unseren Campingkocher in Betrieb nehmen könnten. Schließlich wagten wir folgendes: Der Gaskocher wurde im Hotelzimmer auf dem Fesnterbrett platziert und bei gekipptem Fenster das Gas aufgedreht. Spoiler: Es kam zu keiner CO-Vergiftung und alle Beteiligten haben diesen 'Versuch' unbeschadet überlebt.
Fort William
Der nächste Abschnitt unserer Zugreise führte uns nach Fort William. Unsere Strecke führte uns dabei ins Zentrum der Highlands und entlang zahlreicher Täler. In Fort William hatten wir ein Hostel als Unterkunft unsere Zimmergenossen waren ausschließlich Deutsche. Am Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang ins benachbarte Glen (Tal) Nevis, am Fuße des Ben (Berg) Nevis, dem höchsten Berg Schottlands. In dem Tal wurden Luftaufnahmen für Harry Potter gedreht. Auf unserem Spaziergang trafen wir auf einige Schafe und auch zwei Highland-Kühe!
Am nächsten Morgen setzten wir unsere Zugreise auf der West Highland Railway fort bis zum Glenfinnan Viadukt, dass durch Auftritte in Harry Potter weltberühmt geworden ist. Die Zugstrecke bis dorthin war bereits eine Sehenswürdigkeit und führte direkt am Ufer von Seen und durch enge Täler hindurch. Kurz vor dem Viadukt wurde "Get your cameras ready" angekündigt und langsam kroch der Zug über das Viadukt. Am direkt dahinter liegenden Bahnhof stiegen wir (als einzige Zuggäste) aus und wurden sofort freundlich von einem älteren Herrn empfangen, der ein kleines Eisenbahnmuseum am Bahnhof verwaltet. Er bot uns hilfsbereit an, dass wir unsere schweren Rucksäcke in seinem Museumshäuschen lassen könnten. Wir schauten uns ein wenig in dem kleinen Museum um, dass von der Geschichte des Museums erzählte und wanderten dann zum Glenfinnan Viadukt hinab.
Nachdem wir unter der gigantischen Zugbrücke hindruchgegangen waren, wanderten wir noch ein wenig in dem Tal und an dem nahegelegenen See herum. Obwohl der Frühling noch nicht begonnen hatte, war die Landschaft um das Viadukt herum trotzdem lebendig und schön.
Am Ufer des Sees entdeckte ich einen 3-4 Meter breiten Streifen der in den See hineinführte. Zusammen mit Philipp lief ich die "Halbinsel" entlang - doch das klingt einfacher als es war. Der Boden bestand aus unzähligen kleinen Huckeln, die gerade gross genug waren um einen Fuß darauf aufzusetzen. Zwischen den Erhebungen war der Boden nass und matschig. Wir schafften es trotzdem in einer Art Stelzenlauf zum Ende der Halbinsel.
Doch nun die schlechte Nachricht: Auf dem Weg zurück zum Ufer rutschte Philipp von einem Huckel ab und sein Schuh saugte sich im Matsch voll.
Da ich die Batterie meiner Kamera in Fort William vergessen hatte kehrte ich um, um mit dem Zug zurück zu fahren und sie zu holen. Der Rest blieb zurück und erkundete noch ein wenig die Gegend. Sabrina, Jan und Philipp kehrten zum Glück fast 40 Minuten zu früh zum Bahnhof zurück, denn als sie dort ankamen mussten sie feststellen, dass der Besitzer des Museums sich ausgesperrt hatte und sie somit nicht an unsere Rucksäcke kamen. Doch die 40 Minuten waren noch genug Zeit um einen Zweitschlüssel für das Museum zu besorgen und um eine Tasse Tee zu trinken.
Mallaig & Isle of Skye
Die Zugfahrt führte uns nun zur Westküste von Schottland, wobei sich die Zugstrecke diesmal entlang einer einer wunderbaren Küstenlandschaft erstreckte. In Mallaig endet die West Highland Railway und wir verließen den Zug, der uns entlang einer der schönsten Bahnstrecken der Welt geführt hatte.
In Mallaig suchten wir uns einen windstillen Ort um eine Suppe zu kochen. Danach ging es auf die Fähre, mir der wir auf die Isle of Skye übersetzen. Von dort brachte uns der Taxifahrer James bis nach Kyle of Loacalsh und bot uns beste Unterhaltung auf der 30minütigen Fahrt. Gleich zu Beginn begrüßte er uns auf der "Tropical Island" und schwärmte den Rest der Fahrt von der Insel, Whisky und Demonstrationen gegen Brückenzoll.
Kyle of Localsh
Mit der guten Unterhaltung ging es dann auch am in Kyle of Localsh weiter, das wieder auf der britischen Hauptsinsel liegt. Mike, der Besitzer unseres Gästehauses bot uns während unseres gesamten Aufenhaltes eine unvergleichbare Stand-Up-Comedy. Während er uns als "best friends" und "genius" empfing erzählte er zugleich meinen Freunden, er würde mich von der "Bremen university" kennen und diverse andere Spinnereien. "We don't talk about room number four", "Don't copy his adress!", "Do you want to do a karaoke night?" und vieles mehr hielten uns bei bester Laune. Da wir uns am Abend beim Kochen auf einem Kinderspielplatz beinahe die Hände abfroren, fragten wir Mike am nächsten Morgen, ob wir seine Küche für das Mittagessen nutzen könnten. Er stimmte zu und Philipp machte sich sogleich daran, die ziemlich unaufgeräumte und eingesaute Küche zu renovieren. Dabei schalteten wir jedoch unbewusst den Ofen ein und verbrannten sein Mittagessen und schickten einen Kollegen weg, weil wir dachten das Mike nicht im Haus wäre (was er aber war). Nach einem halben Abenteuer mit Mike nahmen wir Abschied und machten uns mit dem Zug auf die Reise nach Inverness.
Burgruine in der Nähe von Kyle of Localsh |
Inverness
Inverness war die letzte Station auf unserer Zugreise quer durch Schottland. Wir verbrachten fast den gesamten Tag damit die Stadt zu besichtigen. Wir stiegen die Stufen zur Burg hinauf, wanderten am Flussufer hinab und gelangten zu einer Reihe kleiner Inseln inmitten des Flusses. Etwas weiter im Süden fanden wir dann einen Kinderspielplatz, auf dem wir eine Menge Unfug anstellten. Schließlich war es Zeit zum Zug zurückzukehren und so machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und trafen am späten Abend in Edinburgh ein.
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